Afghanistan: Kupfermine geht in Betrieb, aber kulturelles Erbe bleibt erhalten

Nach Angaben eines führenden afghanischen Feldarchäologen und Spezialisten, der persönlich an den archäologischen Ausgrabungen in der Kupfermine Mes Aynak teilgenommen hat, haben die Gespräche zwischen den afghanischen Behörden, Archäologen und dem chinesischen Bergbauunternehmen MCC große Fortschritte gemacht. Im Jahr 2008 wurde ein erster Vertrag zwischen der afghanischen Regierung und dem chinesischen Staatsunternehmen MCC unterzeichnet. Nach Sicherheitsvorfällen wurde das Projekt jedoch gestoppt. Archäologen stießen in der Zwischenzeit bei Arbeiten auf eine 40 Hektar große Fundstelle von außerordentlichem kulturellem Wert. Es handelt sich dabei um einen riesigen Komplex buddhistischer Klöster mit Tempeln, Wandmalereien, Skulpturen und Hunderten von archäologischen Artefakten. Sofort wurden sowohl China als auch afghanische Regierung beschuldigt, einen wesentlichen Teil des Weltkulturerbes auslöschen zu wollen.

Während der ursprüngliche Vertrag mit dem Schürfunternehmen vorsah, den größten Teil der Stätte im Tagebau abzutragen und nur einen kleinen Teil für Tourismuszwecke zu erhalten, haben sich die Dinge nun radikal geändert. Der Quelle zufolge haben sich China und Afghanistan darauf geeinigt, daß von nun an die gesamte Stätte und nicht nur ein Teil davon ausschließlich durch unterirdische Abbaumethoden erschlossen wird, was bedeutet, daß die historischen Überreste an der Oberfläche vor der Zerstörung bewahrt werden. Während die Welt 2001 schockiert war, als zwei riesige Buddhas in Bamiyan in die Luft gesprengt wurden, ist die neue Entscheidung ein klares Signal an die Welt, daß sowohl China als auch Afghanistan das kulturelle Erbe der Welt verteidigen und gleichzeitig durch wirtschaftliche und industrielle Entwicklung – im Gegensatz zum „kollektiven Westen“ – Wohlstand für alle bringen werden.

kav