Die USA und China

Die folgende Rede hat Lyndon H. LaRouche auf einer Konferenz mit dem Titel „Forum über die Beziehungen zwischen den USA und China und die friedliche Wiedervereinigung Chinas“ gehalten, die vom Institute of Sino Strategic Studies am 24. November 2007 in Los Angeles veranstaltet wurde.


Wie ich am 25. Juli dieses Jahres in einem internationalen Webcast aus Washington, D.C., erklärte, ist das gegenwärtige Weltwährungssystem in die schwerste Krise der letzten Jahrhunderte eingetreten. Ich habe bei dieser Vorhersage folgendes hervorgehoben: Das Ende des gegenwärtigen monetären Weltfinanzsystems ist unvermeidlich, es sei denn, dieses System wird in der verbleibenden, relativ kurzen Zeit durch ein neues Weltsystem ersetzt.

Lyndon LaRouche, Zhang Yung
Lyndon LaRouche (rechts) im Meinungsaustausch mit dem chinesischen Generalkonsul Zhang Yung (zweiter von links), im Anschluß an das „Forum über die Beziehungen zwischen den USA und China und die friedliche Wiedervereinigung Chinas“ am 24. November 2007 in Los Angeles. Bild: EIRNS/William Salisbury

Seitdem hat sich die Richtigkeit meiner Prognose vom 25. Juli, was alle relevanten Entwicklungen auf der ganzen Welt betrifft, nachhaltig bestätigt. Von keiner Regierung ist jedoch etwas Sichtbares unternommen worden, um das gegenwärtige Weltsystem in einer Weise zu verändern, die zur Lösung dieser Krise beitragen würde. So war jede Maßnahme, die seit diesem Datum von der US-Bundesregierung und dem US-Notenbanksystem ergriffen wurden, ein tragischer Fehler. Jede Reaktion der Regierungen der USA und insbesondere West- und Mitteleuropas zur Bewältigung der Krise war mehr als ein Fehlschlag. Die Krise hat eine inhärent hyperinflationäre Form, die uns an die Entwicklungen in der Weimarer Republik 1923 erinnern sollte, nur diesmal im Weltmaßstab.

Wir dürfen jedoch nicht die entscheidende Tatsache außer acht lassen, daß jedes Geld- und Finanzsystem für sich betrachtet im Grunde nur ein „Papiersystem“ ist. Glücklicherweise können Geld- und Finanzsysteme ersetzt werden. Langfristig entscheidend ist die herrschende Gesellschaftsform, auf der die Gestaltung der physischen Wirtschaft beruht.

Wenn wir das Wissen berücksichtigen, das uns heute zur Verfügung steht, gilt folgende Regel: Immer dann, wenn ein mächtiger Zusammenschluß von nationalen Regierungen eine geeignete Vereinbarung zur Änderung eines gescheiterten Finanz- und Währungssystems getroffen hat, kann eine Lösung für jede Finanzkrise gefunden werden.

Daher möchte ich in meinem Vortrag besonders betonen: Wenn die Regierung der USA einer ersten Gruppe von Regierungen von USA, Rußland, China und Indien die Zusammenarbeit bei einer geeigneten Reform vorschlüge, wäre es möglich, die gegenwärtige internationale Krise unter Kontrolle zu bringen und somit eine Mehrheit der Nationen der Welt dazu zu bringen, sich Maßnahmen anzuschließen, die das Weltsystem stabilisieren und die Grundlage für eine allgemeine wirtschaftliche Erholung bilden würden.

Der letzte allgemeine Wirtschaftsaufschwung in den USA und in West- und Mitteleuropa wurde in den Vereinigten Staaten unter Präsident Franklin Roosevelt eingeleitet. Der frühzeitige Tod von Präsident Roosevelt war ein großer Verlust für die Menschheit; aber trotz seines Todes und obwohl die politischen Veränderungen unter seinem Nachfolger im allgemeinen ein großer Fehler waren, florierte die US-Wirtschaft unter dem fortgesetzten Nutzen der Politik Roosevelts bis zur Zeit der Ermordung von Präsident John F. Kennedy am 22. November 1963.

Die Auswirkungen des Eintritts der USA in den langen Krieg in Indochina im Jahr 1964 – wie auch die jüngsten, unsinnigen Kriege, die von den Regierungen Tony Blairs und George W. Bushs im Vereinigten Königreich und in den USA begonnen wurden – haben nacheinander zum Zusammenbruch des internationalen Währungssystems im August 1971 und zu einem allgemeinen realwirtschaftlichen Niedergang der Volkswirtschaften Europas und Amerikas geführt. Dieser Niedergang, der sich ungefähr über den Zeitraum von 1968 bis 2007 erstreckte, führte bis zum heutigen Tag zu einer ständigen Verschlechterung der materiell-wirtschaftlichen Situation in diesen Ländern.

Der Niedergang der Volkswirtschaften Europas und Amerikas hatte viele Ursachen, aber er war vor allem das Ergebnis der von 1971 bis 1972 erfolgten Einführung eines ruinösen, pro-malthusianischen globalen Währungssystems mit freien Wechselkursen, das bis heute anhält. Trotz einiger wichtiger Verbesserungstendenzen in einigen führenden Volkswirtschaften Asiens ist die reale Pro-Kopf-Wirtschaftskraft in der Welt als Ganzes zusammengebrochen.

Trotz dieser Verbesserungen ist das Entwicklungsdefizit für den größten Teil der Weltbevölkerung kritisch, während gleichzeitig die Arbeitsproduktivkraft in West- und Mitteleuropa sowie in Nordamerika weiterhin katastrophal rückläufig ist. Daher macht die notwendige Entwicklung selbst in den fortschrittlichen Volkswirtschaften Asiens eine Mobilisierung von physischem Kapital und Technologie erforderlich, um das Niveau der grundlegenden wirtschaftlichen Infrastruktur und der physischen Produktivität in ganz Asien und Afrika und auch in den gefährlich dekadenten Volkswirtschaften West- und Mitteleuropas und Amerikas anzuheben.

Die vordringlichsten Maßnahmen, die von einer Gruppe von Nationen unter Führung der USA, Rußlands, Chinas und Indiens gemeinsam ergriffen werden müssen, sind die folgenden.

1. Das gegenwärtige Weltwährungs- und Finanzsystem muß in den juristischen Status einer allgemeinen Konkursreorganisation versetzt werden.

Das bedeutet: Wie in der Bundesverfassung der USA vorgesehen, werden alle Zentralbanksysteme, die bisher unabhängig von souveränen Regierungen waren, unter die souveränen Befugnisse der jeweiligen verfassungsmäßigen Regierung gestellt.

Das bedeutet: Die Regierung wird durch eine Institution, die in ihren Befugnissen dem von US-Finanzminister Alexander Hamilton ausgearbeiteten verfassungsmäßigen Entwurf für ein Bundesfinanzministerium entspricht, sicherstellen, daß im Rahmen der Regeln für die Konkursreorganisation die vom Bund entweder ausdrücklich oder kategorisch genehmigten Zahlungen in normaler Weise behandelt werden, noch bevor das alte Geld- und Finanzsystem unter Zwangsverwaltung gestellt wird, jedoch abhängig von einer entsprechenden Prüfung der Begleichung ausstehender Kapital- und Finanzverbindlichkeiten.

Ziel dieser Reformen eines in Konkurs befindlichen Systems besteht darin, das bestehende Beschäftigungsniveau, die Auszahlung der normalen Renten usw. sowie die Produktion wesentlicher Güter und Dienstleistungen aufrechtzuerhalten und zu erhöhen, um die Wachstumsraten der physischen Nettoproduktion und die Produktivität der Wirtschaft pro Kopf und pro Quadratkilometer zu beschleunigen.

2. Der realwirtschaftliche Aufschwung und das Nettowachstum dieser Volkswirtschaften pro Kopf und pro Quadratkilometer des gesamten Territoriums erfordern vorrangige physische Verbesserungen in der wirtschaftlichen Basisinfrastruktur und kapitalintensive Investitionen als realwirtschaftliche Antriebskraft für die anderen Produktionsformen in der Wirtschaft.

3. Für den Erfolg solcher staatlicher Maßnahmen ist ein System fester Wechselkurse erforderlich, das dem Plan eines Bretton-Woods-System fester Wechselkurse unter Präsident Franklin Roosevelt nicht unähnlich ist.

Mit anderen Worten: Die notwendigen Reformen müssen auf einer dauerhaften wissenschaftsgetriebenen Politik für die Volkswirtschaften und Gebiete als Ganzes beruhen.

Wissenschaft und Rohstoffe

Die Erfolgsaussichten der erforderlichen Programme hängen in hohem Maße von zwei globalen Erwägungen ab, die sich auf jeden Teil der Welt und die notwendige Entwicklung der Welt als Ganzes beziehen.

Die erste ist die Entwicklung und Verbesserung der Rohstoffversorgung. Die zweite ist die wissenschaftliche Forschung im Sinne grundlegender, universeller physikalischer Prinzipien.

Beide sind funktional untrennbar miteinander verbunden: Es kann keine nachhaltige Entwicklung der benötigten Rohstoffversorgung ohne die Betonung des grundlegenden physikalisch-wissenschaftlichen Fortschritts geben, der sich anhand der charakteristischen Energieflußdichte der Produktionsweisen messen läßt.

Um diese entscheidenden Ziele zu erreichen, muß der bisherige strategische Vorteil der Seemächte gegenüber den Machtmöglichkeiten der kontinentalen Binnenländer aufgehoben werden. In der nördlichen Hemisphäre waren die Seemächte in der Zeit, die bis auf die letzte Eiszeit zurückreicht, wirtschaftlich und strategisch gegenüber den Volkswirtschaften der Binnenländer stark im Vorteil. Dies begann sich mit den sogenannten „geopolitischen“ Auswirkungen des Baus der transkontinentalen Eisenbahnen in den USA zu ändern. Seitdem entwickelte sich eine strategische Konfrontation der Seemächte wie des Britischen Empire mit den Nationen und Völkern des kontinentalen Eurasiens und der USA, insbesondere durch den Sieg von Präsident Abraham Lincoln in den USA. Dieser Sieg führte zu einer Reaktion gegen den Erfolg der USA, eine Reaktion, die sich darin äußerte, daß Prinz Edward Albert von Wales (1895–1945) den Krieg Japans gegen China anzettelte, und auch in den damit verbundenen imperialistischen Kriegen von 1905 bis 1945, die in ähnlicher oder anderer Form noch heute fortbestehen.

So ist zur Verbesserung der Lebensbedingungen der gesamten Bevölkerung Chinas (und auch anderer Nationen) eine wissenschaftlich fortschrittliche Methode zur Erschließung der Rohstoffvorkommen in den gegenwärtig schlecht entwickelten nördlichen eurasischen Gebieten erforderlich. Eine verbesserte Wasserversorgung in ganz Eurasien, erweiterte und qualitativ verbesserte transkontinentale/interkontinentale Transportsysteme und ein „Crash-Programm“ mit Schwerpunkt auf Energieversorgung und Produktionstechnologien auf der Basis von Kernspaltung und thermonuklearer Fusion sind jetzt unerläßlich.

Diese dringend erforderliche politische Umgestaltung innerhalb der eurasischen Gebiete und darüber hinaus übersteigt die gegenwärtigen Ressourcen der asiatischen Nationen selbst. West- und Mitteleuropa beispielsweise müssen sich ihren Lebensunterhalt dadurch verdienen, daß sie mit fortschrittlichen Technologien ein immenses Volumen an materiellen Produkten herstellen, die als Ergänzung für den Bedarf der dicht besiedelten Regionen Asiens benötigt werden.

Das Potential für solche Entwicklungen wird beispielsweise deutlich an der Wiedereröffnung des Eisenbahnsystems, das von Korea nach China und Rußland führt. Das gemeinsame realwirtschaftliche Interesse Japans, Koreas, Chinas und Rußlands (neben anderen) an dieser Öffnung der Systeme in Nord- und Ostasien gilt als eine der gegenwärtig großen Chancen zum Wohle der Menschheit.

Dreischluchtendamm-Modell
„Eine verbesserte Wasserversorgung in ganz Eurasien, erweiterte und qualitativ verbesserte transkontinentale/interkontinentale Transportsysteme und ein ,Crash-Programm‘ mit Schwerpunkt auf Energieversorgung und Produktionstechnologien auf der Basis von Kernspaltung und thermonuklearer Fusion sind jetzt unerläßlich.“ Im Bild ein Modell des Dreischluchtendamms in China. Bild: Wikipedia/Thomas Matthes

Hemmnisse der Vernunft

Heute ist der Fortbestand der Zivilisation auf ähnliche Weise bedroht wie im sogenannten „Neuen Dunklen Zeitalter“ in der Mitte des 14. Jahrhunderts in Europa. Damals wie heute zerstört sich die Zivilisation selbst durch die Handlungen einer herrschenden sozialen Klasse räuberischer Finanziers, die wie die lombardischen Bankiers des 14. Jahrhunderts die Gewinne aus der Finanzierung von Kriegen – wie heute in Südwestasien als ihre Existenzform nutzen.

Diese räuberischen Nachfahren der venezianischen Finanztradition des sogenannten „Mittelalters“ in Europa haben durch räuberische Spekulationen riesige Mengen an rein fiktiven Finanzgewinnen angehäuft. Diese haben ein Ausmaß erreicht, daß die gesamte, auf diese Weise entstandene Finanzblase nun genauso wie in der Weimarer Republik in der zweiten Hälfte des Jahres 1923 zusammenzubrechen droht.

Diese Finanzinteressen sind nicht nur habgierig, sondern haben sich als kontrollierende Macht über die Regierungen und politischen Parteien der führenden Nationen breit gemacht. Infolgedessen gibt es gegenwärtig einen existentiellen Konflikt zwischen der Gier dieser räuberischen Finanzinteressen und den lebenswichtigen Interessen nicht nur der Mehrheit der Bevölkerung in Nationen wie den USA, sondern auch dem Fortbestand von allem, was einer vernünftigen Ordnung auf unserem Planeten gleichkommt.

Das mittelalterliche Erbe dieser rücksichtslosen Wucherer hat eine solche Macht erlangt, daß sie nur durch ein Konzert klar definierter, gegenseitiger Eigeninteressen zwischen einer Kombination mächtiger Nationalstaaten besiegt werden können.

Das ist das gemeinsame Interesse, das derzeit zwischen den USA und China herrscht. Darin liegt die entscheidende Bedeutung derjenigen in den USA, die dieses gemeinsame Interesse der Menschen in den USA und Asien vertreten. Unser Bewußtsein für dieses gemeinsame Interesse ist daher ein entscheidender Faktor in der Weltgeschichte zu diesem Zeitpunkt.

Diskussion

Frage: Was denken Sie, Herr LaRouche, über den Irak- und Afghanistan-Krieg, für den die USA Milliarden und Abermilliarden von Dollar ausgeben, während nur Leute wie Cheney von diesem Krieg profitieren? Das ist die erste Frage. Die zweite Frage bezieht sich auf die Umweltsituation. Die Vereinigten Staaten sind der größte CO2-Produzent der Welt. Und die CO2-Produktion nimmt sogar noch zu. Was denken Sie darüber?

LaRouche: Lassen Sie mich die zweite Frage zuerst behandeln, denn die erste hat mehr Substanz.

Die Umwelthysterie, die Al Gore, der ehemalige Vizepräsident der Vereinigten Staaten, heute in der Bevölkerung der Vereinigten Staaten verbreitet ist, ist ein Betrug. Sie hat etwas damit zu tun, daß die Zahl führender Persönlichkeiten mit wissenschaftlichen Qualifikationen in der Bevölkerung abgenommen hat.

Vor einigen Jahren hatten wir eine wissenschaftliche [Stiftung] namens Fusion Energy Foundation. Sie war eine der führenden wissenschaftlichen Einrichtungen in den Vereinigten Staaten und hatte auch international großen Einfluß. Nun, da meine Generation langsam ausstirbt – ich wurde 1922 geboren –, stellen wir fest, daß die jüngere Generation im Alter von etwa 50 bis 65 Jahren, die jetzt im Kongreß an der Macht ist, wissenschaftlich inkompetent ist und tatenlos zusieht. Sie sprechen eine ähnliche Schicht ihrer eigenen Altersgruppe in der Bevölkerung an, die ähnlich antiwissenschaftlich und inaktiv ist. Das sind die 68er mit einer 68er-Ideologie, die gegen die Wissenschaft ist, die gegen den Fortschritt ist, die gegen die Landwirtschaft ist, die gegen die Industrie ist, die gegen die Arbeiter ist. Und das ist ein Teil unseres akuten Problems.

Hinter dem, was Al Gore sagt, steckt keine wissenschaftliche Kompetenz: Es ist ein Betrug. Seine berühmte Fernsehansprache war ein absoluter wissenschaftlicher Betrug. Das ist nichts anderes als Malthusianismus! Es ist immer das gleiche: Bevölkerungsreduktion durch Verhungern und ähnliche Dinge – ein absoluter Betrug. Das sind die Feinde der Zivilisation. Ich denke, Bill Clinton hat inzwischen erkannt, daß Al Gore kein Freund von ihm war, als Präsident. Er ist eine Plage, er ist ein rechter Faschist, und als solcher sollte er entlarvt werden.

Aber zur Realität der Sache: Der größte Teil der Wärme im Sonnensystem stammt aus einer einzigen Quelle, der Sonne. Die Vorstellung, daß Kohlenstoff etwas mit der Erwärmung zu tun hat, ist Unsinn! Wenn man das CO2 senkt, erhöht man die Wärme, indem man zu Methoden übergeht, die biologische Materialien anstelle von anderen Materialien zur Energiegewinnung verwenden. Wenn man einen Sonnenstrahl nimmt und ihn in die Landwirtschaft oder in die Wälder richtet, verwandelt man durch die Magie des Chlorophylls die Sonnenstrahlung in brauchbare, lebende Biomasse. Diese Umwandlung durch Chlorophyll senkt durch vermehrtes Pflanzenwachstum die Temperatur des Planeten.

Wenn man dagegen das Sonnenlicht einfach nur ungenutzt läßt oder Methoden wie die von Gore und den Umweltschützern anwendet, wird die Temperatur tatsächlich steigen, weil es weniger Entwicklung gibt.

Was wir also brauchen, sind Hochtechnologien.

Nun zurück zur Frage des Krieges, die damit in Verbindung steht. Die Kriegspolitik geht größtenteils von Großbritannien aus, weil die Vereinigten Staaten unter dem derzeitigen Präsidenten von meist internationalen britischen Finanzinteressen kontrolliert werden. Und das Problem ist, wie so oft in unserer Geschichte, daß die Vereinigten Staaten von oben herab von fremden Interessen aus dem Ausland kontrolliert werden, die in der Regel mit der schmutzigen Seite des Finanzwesens verbunden sind – wie in diesem Fall.

Seit langer Zeit haben wir es mit einer Politik zu tun, die man als „Revolution in militärischen Angelegenheiten“ bezeichnet. Sie wurde von Präsident Eisenhower in seiner Abschiedsrede als Präsident angeprangert und ging von einem bestimmten Teil des „militärisch-industriellen Komplexes“ aus, wie er ihn nannte. Die Idee dahinter war, die regulären Streitkräfte der Vereinigten Staaten abzuschaffen und zu einer privat finanzierten Kriegsführung und zu Privatkriegen überzugehen, wie sie die Britische Ostindien-Kompanie im 19. Jahrhundert führte und das britische Empire noch heute führt.

Die Politik, die hinter den Kriegen in Südostasien und neuerdings auch in Südwestasien steht, kommt aus London. Dick Cheneys Karriere, zum Beispiel, wurde von den britischen Interessen gefördert, die hinter Tony Blair, dem ehemaligen britischen Premierminister, stehen. Wir sind in den 1960er Jahren in den Krieg in Vietnam hineingezogen worden – es war ein abgekartetes Spiel, das unter den Bedingungen des Terrors nach der Ermordung von Präsident Kennedy beschlossen wurde.

Die nachfolgenden Kriege, in die wir eingetreten sind, funktionierten genauso. Sie begannen durch Betrug und wurden von den Briten initiiert. Ich habe persönlich dagegen angekämpft; ich wurde persönlich zum Opfer dieser Sache. Das kam aus London, und Cheney und seine Frau sind Instrumente von London. Es gibt noch andere Leute in den Vereinigten Staaten, wie Rohatyn, George Shultz und so weiter, die im Grunde mehr Briten als Amerikaner sind.

Sie haben recht, das ist unverantwortlich. Wir müssen es stoppen. Es muß gestoppt werden, und wir können es. Und dieser Weg ist sehr einfach: Wenn wir im Rahmen dessen, was ich bereits sagte, eine Zusammenarbeit zwischen den Vereinigten Staaten, Rußland, China und Indien aufbauen, ergibt sich die mächtigste Machtkombination auf diesem Planeten. Wenn sich diese Mächte auf ein gemeinsames Interesse einigen, wird es auch umgesetzt. Das Problem ist, daß diese Nationen in der einen oder anderen Frage gespalten sind. Wenn es gelingt, diese und andere Nationen zu einer Machtkombination zu vereinen, die die Weltpolitik verändern kann, können wir das Problem lösen.

Im Falle der Umwelt lautet die Lösung Hochtechnologie – mehr Kernkraft, mehr Hochtechnologie, mehr Förderung der Wüstenbegrünung. Mit all diesen Dingen läßt sich das Klima ganz gut kontrollieren. Und die Wissenschaftler wissen, wie man das macht. Leider haben wir Leute in der Regierung, die zu einer Altersgruppe gehören, die nicht mehr weiß, was Wissenschaft ist.


Aus einem Gespräch mit chinesischen Journalisten am 16. August 2007

Frage: Sie haben sehr, sehr ehrliche und weitsichtige Ideen. Aber viele Politiker hier [in den Vereinigten Staaten] haben Angst vor „dem Aufstieg Chinas“, dem „stärkeren Rußland“ und einem viel stärkeren Indien.

LaRouche: Als ich ein junger Mann war, wurde in den Vereinigten Staaten in allen möglichen Zeitschriften Propaganda über „die gelbe Gefahr“ verbreitet. Dieser Müll war überall zu finden. Aber das ist typisch. Das Problem war, daß es Leute gab, die Großbritannien unterstützten, die die Zerstörung Chinas wollten, und deshalb waren sie gegen China. Sie kennen den Zustand Chinas in den 1930er Jahren! Der Zustand Chinas in den 1930er Jahren war für kaum jemanden eine Bedrohung!

Frage: Nein.

LaRouche: Aber es gab interne Probleme, schreckliche interne Probleme, und die japanische Invasion.

Worum ging es also bei dem Argument der „gelben Gefahr“? Es war die Mobilisierung der Briten für die Unterstützung Japans im Krieg gegen China. Die Leute glaubten das – in meiner Jugend. Aber woher kam das? Seit jeher, insbesondere seit John Quincy Adams US-Außenminister war, bestand die Politik der Vereinigten Staaten als kontinentaler Nation darin, Handelsabkommen zu schließen und gute Beziehungen zu den Nationen jenseits des Pazifiks aufzubauen. Das Interesse der Vereinigten Staaten war immer die Verteidigung Chinas, denn wir wußten, daß wir gegen das Britische Empire kämpften, und die Entwicklung Chinas und seine Sicherheit waren für uns von entscheidender Bedeutung, um die Welt vor der Übernahme von allem durch das Britische Empire zu schützen. Und das war die Zeit, als Lord Palmerston Kriege gegen China und gegen uns führte – gleichzeitig! Die Konföderation, der Bürgerkrieg.

Das ist also immer unser Interesse gewesen. Und das ist auch heute noch das objektive Interesse der Vereinigten Staaten als Nation. Unser Ziel ist Sicherheit und Entwicklung im Pazifik, denn wir wissen, daß China ein großer Handelspartner ist. Und auch die Menschen in Asien sind davon abhängig, was mit China geschieht. Deshalb ist es sehr wichtig, gute Beziehungen zu China zu haben, um gute Beziehungen im Pazifik mit asiatischen Ländern zu haben; um die imperialen Interessen des Britischen Empires zu blockieren, denn das britische Empire ist seit Februar 1763 unser Feind! Und das ist es auch heute noch.

Das sind unsere objektiven, langfristigen Interessen. Kurzfristig kommen törichte Menschen in vielen Ländern auf Ideen, die ihren besten Interessen zuwiderlaufen. Und törichte Menschen sind kleine Menschen, die nicht in großen Dimensionen denken, sondern in kleinen Dimensionen. Sie denken in Kategorien wie Klatsch und Tratsch, von Skandalen und dergleichen. „Mein Geld, heute.“ „Mein Sexleben.“ Das ist es, woran sie denken! Sie denken nicht über die Zukunft der Menschheit nach.

Und deshalb haben sie auch keinen Sinn für das menschliche Leben. Denn wir alle sterben, und der Sinn des Lebens ist das, was wir sind, solange wir leben. Was tun wir für die ganze Menschheit, wenn wir nicht mehr sind?

Ich habe es schon oft bei meinen Landsleuten in den Vereinigten Staaten gesehen. Sie haben ein tiefsitzendes, großes Potential, sich um die Zukunft der Menschheit zu kümmern. Das ist bei uns stärker ausgeprägt als in Europa, denn in Europa gibt es viel stärkere oligarchische Tendenzen; das gibt es bei uns nicht.

Außerdem gibt es in unserer jungen Bevölkerung zwischen 18 und 35 Jahren eine andere Einstellung als in der älteren Bevölkerung, den Baby-Boomern. Diese Generation wird reifer, sie wird älter, sie wird weiser: Die Zukunft der Vereinigten Staaten gehört der Generation, die jetzt 18 bis 35 Jahre alt ist. Und deshalb sind sie mein Hauptaugenmerk, auf den ich mich konzentriere. Wir sollten alle so denken, denn wir haben in jedem Land das gleiche Problem.

In dieser Altersgruppe wächst eine neue Generation heran, und es kommt darauf an, sie zu entwickeln, um die Welt in den nächsten hundert Jahren zu regieren. Das ist unser eigentliches Interesse. Es gibt all diese Probleme, ja – aber es sind törichte Probleme von verrückten Leuten, und man muß sie bekämpfen, weil hinter all diesen Problemen tatsächlich ein böses Interesse steckt. Und dieses böse Interesse ist das, was wir das Britische Empire nennen, was nicht die britische Nation ist. Es ist dasselbe wie die Holländische Ostindien-Kompanie von 1763. Es ist das alte venezianische Imperium, es ist das Römische Reich, es ist das Byzantinische Reich. Und das gibt es schon seit langer Zeit.